Anlage von Herrn Wendl
Die animierte
Version des Gleisplans (750kb) zeigt das Fahren mehrerer Züge auf
der Anlage. Der Link öffnet ein neues Fenster. Am besten betrachtet man
die Grafik in voller Auflösung -> 1024 x 780 Pixel. Man kann hier
deutlich die Bewegungen der Fahrzeuge sehen und das weiter Wandern der
Zugbezeichnungen (Nummern und den Text "Wiesel")
Stellpult Dateien als ZIP Datei
Für weitere Fragen zu dem Projekt kann man Herrn Wendl unter "dampflok
at eunet at" erreichen. Bitte Mailadresse zusammensetzen, dient als
Schutz vor Mailadressensammlern.
Anlagenbeschreibung:
Definitionen:
Hauptbahnhof mit 8 Gleisen. Nummerierung von oben beginnend mit Gleis
1, … Die beiden Stumpfgleise werden links mit 8a und rechts mit 8b
bezeichnet. Bahnsteige befinden sich vor Gleis 1, zwischen 2 und 3,
zwischen 6 und 7 und vor Gleis 8a bzw. b. Die Gleise 4 bzw. 5 sind reine
Durchfahrtsgleise.
Im Bereich der Drehscheibe liegt der 2gleisige Güterbahnhof, wieder
von oben beginnend mit Gleis A bzw. Gleis B bezeichnet.
So bleibt nur noch der Nebenbahnhof wieder mit Gleis 1 bzw. 2 nach
gleichem Schema.
Die 1-gleisige Umfahrung wird in beiden Richtungen betrieben und
nennt sich kleiner Berg.
Das Abstellgleis im rechten unteren Bereich wird als Ausziehgleis
bezeichnet und verwendet.
Ziel bei diesem Projekt war eine vollautomatische Anlage zu schaffen,
die auch reichlich Betrieb bietet. Es muss aber auch die Möglichkeit
geben in die Automatik einzugreifen bzw. auch einen reinen Spielbetrieb
geben. Ohne diesen Spielbetrieb hätte ich sicher große Probleme mit
meinem Sohn bekommen.
So gibt es insgesamt 7 Lokgruppen mit unterschiedlichen
Betriebsabläufen.
Lokgruppe 0: Personenzüge – diese halten im Hauptbahnhof und befahren
die Hauptstrecke bzw. den kleinen Berg Lokgruppe 1: Durchfahrer – Züge
halten nicht im Hauptbahnhof, ansonsten wie Gruppe 0 Lokgruppe 2: wie
Durchfahrer, aber mit Halt im Güterbahnhof Gleis A Lokgruppe 3: Wendezug
kurz – befährt vorrangig Gleis 8a bzw. b und wendet somit seine
Fahrtrichtung. Lokgruppe 4: Wendezug lang - benutzt das Ausziehgleis, d.
h. der Zug fährt in den Bahnhof – fahrt dann auf das Ausziehgleis, steht
eine Zeit lang und fährt dann in geänderter Richtung wieder in den
Bahnhof. Er wendet auch auf Gleis 3 Lokgruppe 5: Nebenbahn – fährt
vorrangig zwischen Gleis 8a und dem Nebenbahnhof. Wenn 8a besetzt ist,
dann geht es weiter auf die Hauptstrecke bzw. den kleinen Berg Lokgruppe
6: Durchfahrer, aber mit Halt im Güterbahnhof Gleis B
Grundsätzlich ist beim Aufbau einer Straßendatei darauf zu achten,
dass die Sache übersichtlich wird. Es muss unbedingt, auch wenn der
Zeitaufwand sehr hoch ist, jede Strasse, jede Automatik, … eine
Kommentarzeile bekommen. Es müssen auch unbedingt Kapitelnamen vergeben
werden. Es ist im Anschluss sonst praktisch unmöglich Fehler zu
lokalisieren bzw. zu beheben oder Programmerweiterungen zu schreiben. In
der Inbetriebnahmephase werden sich diese Mühen mit Sicherheit lohnen.
Kommen wir nun zum Aufbau der Straßendatei:
In der aller ersten Zeile werden alle Taster definiert, die immer auf
aktiv stehen sollen, um Automatiken auszulösen. Ansonsten werden bei mir
die Taster in den einzelnen Automatiken einmalig aktiviert. Sie sind
somit nur für das Auslösen einer einzelnen Automatikfunktion aktiv und
werden danach wieder inaktiv – bis sie wieder durch eine Automatik
aktiviert werden. So kann es zu keinen Fehlauslösungen von Fahrstrassen
kommen. Es geht weiter mit dem Kommentarblock um alle Lokgruppen zu
definieren. So kann jeder, der diese Datei bekommt, eine Zuordnung der
Funktion sofort herstellen. Nach jeder Kommentarzeile, die mit Strichen
zwecks der optischen Trennung versehen ist, muss unbedingt irgendein
anderes Zeichen folgen – ich habe mich für ein „!“ entschieden. Fehlt
dieses Zeichen, gibt es Problem mit der nachfolgenden Befehlszeile, da
ein Bindestrich auch bei Straßendefinitionen verwendet wird.
Im ersten Programmteil werden die Strassen bzw. Strecken der
Hauptstrecke definiert, die zwischen den Schattenbahnhöfen bzw. dem
Hauptbahnhof liegen. Strecken dort, wo es keine Weichen gibt. Gibt es
Weichen, die gestellt werden müssen, dann muss man mit Strassen
arbeiten. Ich habe bei den Strecken die Variante Selbstblock verwendet,
die nur im Besetztfall des nachfolgenden Abschnittes auf rot bzw. Halt
stellt. So ist eine optische Kontrolle während dem Fahrbetrieb leichter
möglich. Da ich in diesem Bereich nur fiktive Signale am Stellpult
verwende, habe ich auch kein Problem mit, auf der Anlage situierten
Signalen, die dann immer auf grün stehen würden.
Der Schattenbahnhof ist so aufgebaut, das sich jeder einfahrende Zug
selbst auslöst. D. h. beim Einfahren aktiviert er eine Automatik, die
ihn nach einer gewissen Zeit wieder ausfahren lässt. Die ersten Versuche
haben immer das benachbarte Gleis ausgelöst – keine gute Sache, da so
sehr oft große Leerzeiten ohne Zugaufkommen im Bahnhof entstanden sind.
Wenn wir Gleis 3 im Hauptbahnhof betrachten, dann fällt auf, dass
hier 3 Taster eingefügt wurden. Der mittlere Taster wird für die
Einfahrt gebraucht. Um die Möglichkeit eines Richtungswechsels zu
ermöglichen, brauche ich die beiden anderen Taster. Je nach dem in
welche Richtung ich ausfahren möchte, verwende ich den linken oder den
rechten Taster als Starttaster für die nächste Strasse.
Da ich mir auch die Möglichkeit des aktiven Eingreifens nicht nehmen
lassen wollte, habe ich für das Stellen der Strasse keine Abschnitte
definiert, die besetzt sein müssen, um eine Strasse zu aktivieren. So
kann ich schon im voraus z. B. der Lokgruppe 1 das Gleis 2 zuordnen. Der
Zug wird dann auf Gleis 2 stoppen, auch wenn seine Automatik der
Lokgruppe etwas anderes vorgibt. Durch das aktivieren der Taster über
eine aktive Automatik kann es auch nicht sein, dass ein Zug, den ich
händisch auf z. B. Gleis 2 einfahren lasse, automatisch ausfährt. Da
keine Automatik das Einfahren auf Gleis 2 ausgelöst hat, wurde auch der
zugehörige Taster nicht auf aktiv gesetzt und daher kann auch keine
Ausfahrtsautomatik aktiviert werden.
Beim der Nebenbahn habe ich auch noch eine Schrankenanlage eingebaut,
die über STP gesteuert wird. Ich habe einfach einen Signalbutton
umgebaut und steuere damit 2 Servomotoren über einen Zimo Weichendecoder
an. Die Straßendefinition ist ohne Auflösung programmiert, da sonst in
diesem Bereich 2 Strassen aktiv wären. Das funktioniert nicht. So gibt
es die Strasse 1, die dafür verantwortlich ist, dass der Zug vom
Nebenbahnbahnhof zum Hauptbahnhof fährt. Die Strasse 2 bzw. 3
(Bahnschranke) wird parallel dazu ausgelöst. Eine Strasse ohne Auflösung
läuft einfach ab. D. h. ich brauche 2 Strasse – eine die den Schranke
schließt und eine, die den Schranken öffnet. Parallel dazu gibt es auch
noch ein Lichtsignal, das über den Button im Funktionsfeld angesteuert
wird. Der Button hat keine richtige Funktion, sondern ist nur notwendig,
um einen Ausgang des Litfinksy Weichendecoders anzusprechen. Dieser
Ausgang aktiviert mir dann eine kleine Platine, die das Blinklicht
erzeugt.
Auf der Anlage gibt es auch noch Taster mit einem E; über diese
werden Entkuppler angesteuert. Man muss dabei einen kleinen Umweg gehen.
Diese Taster aktivieren Strassen – wieder ohne Auflösung. Der Start- und
Zieltaster ist identisch, daher genügt ein einmaliges Anklicken und die
Strasse wird aktiviert. Die Strasse ist dann so aufgebaut, dass der
Ausgang am MX8 aktiviert wird, dann wird einige Sekunden gewartet, bevor
der Ausgang wieder abgeschaltet wird. So kann man sicherstellen, dass
die Magnetartikel keinen Schaden durch zu langes aktivieren nehmen. Beim
Entkuppeln ist es auch leichter, da man nie mit einer Hand den
Entkupplungstaster drücken muss, während man mit der anderen Hand den
Regler bedient. Die umgebauten Weichen, die jetzt die Funktion der
Entkuppler übernehmen, findet man im Funktionsfeld.
Zu guter Letzt wird auch noch die gesamte Beleuchtung der Anlage über
STP gesteuert. Dies funktioniert wieder mit umgebauten Signalbuttons,
die nichts anderes tun, als Ausgänge auf der PLV Platine von Hrn.
Sperrer zu schalten. Noch funktioniert diese Schaltung händisch, in
Zukunft soll aber auch der „Zufall“ eine Rolle spielen und das eine oder
andere Häuschen selbst ein bzw. ausschalten. Ein geeignetes Programm
muss ich mir erst einmal überlegen. Diese Taster findet man im
Beleuchtungsfeld. Um ein schnelles Ein- bzw. Ausschalten zu ermöglichen,
gibt es wieder 2 Taster, die eine Strasse ohne Auflösung aktivieren.
Hier werden einfach alle Lampen ein bzw. ausgeschaltet.
Im unteren Feld befinden sich noch 3 kleinere Tasterfelder.
Beim Feld Spielen ein/aus werden die Einfahrtstaster der Bahnhöfe,
die durch die STR0/1 dauernd aktiviert bleiben, ein bzw. ausgeschaltet.
So kann man vom Automatikbetrieb auf vollen Spielbetrieb umschalten. Im
Spielbetrieb muss man, anders als beim Automatikbetrieb, alle Züge
selbst ein bzw. ausfahren lassen.
Beim nächsten Feld Start ist eine neue STP-Funktion implementiert
worden. Mit diesem Taster ist es erstmals möglich die gesamte Anlage mit
einem Taster anlaufen zu lassen. Bei meiner Anlage leider nicht ganz
möglich, da Bahnhofsgleise, die in beide Richtungen befahren werden und
in denen alle Gleisabschnitte besetzt sind, nicht in diese
Automatikfunktion eingebunden werden können. Das Programm hätte das
Problem, dass es nicht klar ersichtlich ist, in welche Richtung
ausgefahren werden soll. Der Befehl lautet Ixx/4. Bei dieser Funktion
werden alle angegebenen Automatiken nur dann sofort aktiviert, wenn das
Gleis besetzt ist. Ist es leer, wird diese Automatik nicht weiter
beachtet und bleibt deaktiviert. Diese Automatiken aktivieren somit die
Ausfahrtsstrassen. Problem dabei ist, das man somit die Haltezeit
abwarten müsste, bevor sich die Anlage in Betrieb setzt. Ich habe somit
alle relevanten Ausfahrtsautomatiken im nicht sichtbaren Teil des
Stellpultes noch einmal nachgebildet. Verwendet habe ich Automatiken,
die keine Haltezeit beinhalten und fiktive Gleisabschnitte zur Auslösung
verwenden. Diese zusätzlichen Automatiken finden im normalen Betrieb
keine Anwendung und dienen ausschließlich dem Startvorgang.
Das letzte Feld der 3er Kombination ist das Feld SB. Dieses Feld
erleichtert das Stillsetzen der Anlage, in dem die Taster für die
Automatikausfahrt der Schattenbahnhofsgleise deaktiviert werden. Somit
ist ein einfaches Auffüllen der Schattenbahnhöfe ohne erneutes Ausfahren
möglich.
Als Abschluss noch ein kurzer Tipp zur Inbetriebnahme. Bei keiner
Strasse die Einzelabschnittauflösung aktivieren. Ist diese aktiviert,
verliert man leicht den Überblick, ob eine durchfahrene Strasse richtig
aufgelöst wurde, oder nicht. Bevor nicht alle Strassen geprüft sind und
korrekt aktiviert bzw. aufgelöst werden, unbedingt ohne
Einzelabschnittauflösung fahren. Nur so sieht man sofort, wenn die
gesamte Strasse nicht aufgelöst wird und man kann den Fehler beheben. Es
kommt so natürlich zu wesentlich weniger Fahrbetrieb – der ist aber in
der Testphase sowieso nicht wirklich ratsam, da man mit Sicherheit den
Überblick verliert. Vor allem, wenn nicht nur eine Lokgruppe, sondern
bereits mehrere unterwegs sind.
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